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Übermäßiges Putzen und Markieren durch Katzen: Ist Ihre Katze vielleicht gestresst?

Katzen reagieren sehr empfindlich auf ihre Umgebung, können aber auch sehr gut verbergen, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Daher kann es leicht passieren, dass man Anzeichen von Stress bei Katzen übersieht, wie übermäßiges Putzen oder Urinieren außerhalb des Katzenklos. Wissen ist der Schlüssel, um Ihrem vierbeinigen Freund zu helfen. Lesen Sie also weiter, um zu erfahren, auf welche Anzeichen Sie achten sollten und wie Sie Stress bei Katzen reduzieren können.

Übermäßiges Putzen bei Katzen als Anzeichen von Stress verstehen

Katzen sind sehr reinlich, daher ist es nicht ungewöhnlich, dass Ihre Katze sich regelmäßig putzt. Übermäßiges Putzen – sehr häufiges oder langes Putzen – kann jedoch ein Zeichen dafür sein, dass Ihre Katze ängstlich oder gestresst ist. Durch das Putzen werden Wohlfühl-Endorphine freigesetzt, die der Katze helfen können, sich zu beruhigen, aber bei manchen Katzen kann dieses Verhalten zwanghaft werden.

Katze uriniert außerhalb der Katzentoilette: ein Zeichen von Angst?

Das Urinieren außerhalb der Katzentoilette ist ein weiteres mögliches Anzeichen für Stress bei Katzen. Einige Harnwegserkrankungen können ebenfalls zu diesem Symptom führen, daher sollten Sie sich zunächst von Ihrem Tierarzt beraten lassen, bevor Sie auf Stress als Ursache schließen.

Katzen können aufgrund stressiger Veränderungen in ihrer Toilettenumgebung außerhalb der Katzentoilette urinieren. Dazu können eine verschmutzte Katzentoilette, eine Veränderung des Standorts oder der Art der Streu, eine Zunahme von Lärm oder jede andere Veränderung der Umgebung gehören, die Ihre Katze stören könnte. In diesem Fall urinieren Katzen in der Regel auf horizontalen Flächen wie Teppichen und Fußböden.

Wenn Sie bemerken, dass Ihre Katze absichtlich im Haus uriniert, meist auf vertikalen Flächen, könnte sie markieren. Dabei handelt es sich um ein Setzen von Duftmarken, bei der die Katze Urin auf eine vertikale Fläche, wie z. B. eine Wand, spritzt. Urin enthält Pheromone, die für Ihre Katze einzigartig sind, sodass das Urinieren eine Möglichkeit sein kann, anderen Katzen gegenüber „ihr Revier zu markieren”.

Weitere Anzeichen von Stress bei Katzen

Verhaltensänderungen können ein Hinweis darauf sein, dass Ihre Katze gestresst ist. Hier sind einige Beispiele:

  • Übermäßiges Kratzen an Gegenständen oder Oberflächen.
  • Übermäßiges Miauen oder Schreien
  • Sich zurückziehen oder verstecken.
  • Aggression gegenüber Menschen oder Haustieren.
  • Widerwillen, ins Haus zu kommen oder nach draußen zu gehen.
  • Erhöhte Aufmerksamkeit und „Nervosität”.
  • Mangelnde Reaktionsfähigkeit.
  • Viel mehr oder weniger Zuneigung als gewöhnlich.
  • Verlust des Interesses am Spielen oder Jagen.

Jede Katze ist anders; der Schlüssel liegt darin, zu wissen, was für Ihre Katze normal ist, damit Sie erkennen können, wenn sich etwas ändert. Auf diese Weise können Sie Anzeichen von Stress schnell erkennen und Ihrer Katze die Unterstützung geben, die sie braucht.

Wie man Stress bei Katzen reduziert

Um eine ängstliche Katze zu beruhigen, müssen Sie zunächst den Stressfaktor identifizieren. Hier sind einige der häufigsten Ursachen für Stress und Angst bei unseren Samptpfoten:

  • Andere Haustiere, die in das Haus aufgenommen werden.
  • Konkurrenz um Ressourcen mit anderen Katzen.
  • Unbekannte Katzen auf dem Grundstück.
  • Aggressives Verhalten von streunenden oder unkastrierten Katzen.
  • Mangel an hochwertiger Ernährung, frischem Wasser, Spiel oder Bewegung.
  • Eine verschmutzte oder beengte Katzentoilette.
  • Unruhige Futter-, Ruhe- oder Toilettenbereiche.
  • Zuwenig Freiraum oder grobe Behandlung.
  • Neue Familienmitglieder, insbesondere Kinder und Babys.
  • Ein Umzug oder eine Renovierung.
  • Viele Gäste.
  • Veränderungen in der Routine, z. B. Homeoffice.

 

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Der nächste Schritt besteht darin, positive Veränderungen vorzunehmen, um die Auswirkungen des Stressfaktors zu beseitigen oder zu minimieren. Sie könnten beispielsweise:

  • Versorgen Sie Ihre Katze mit reichlich hochwertigem Futter und frischem Wasser.
  • Stellen Sie eine Katzentoilette, einen Napf und ein Bett mehr zur Verfügung, als Sie Katzen im Haushalt haben.
  • Sie sollten eine Katzentoilette pro Tier und Etage haben. Verschmutzte Streu sollte täglich entfernt und die Katzentoilette einmal pro Woche gründlich mit einem milden Reinigungsmittel gereinigt werden. Vermeiden Sie Katzentoiletten mit Klapptüren, die Ihre Katze erschrecken könnten.
  • Stellen Sie Katzentoiletten nicht in der Nähe von Futter- und Wassernäpfen auf und platzieren Sie beide an ruhigen Orten.
  • Achten Sie darauf, dass die Katzentoilette eine angemessene Größe hat und regelmäßig gereinigt wird.
  • Führen Sie neue Haustiere langsam und kontrolliert ein.
  • Sorgen Sie für ausreichend Spielzeug und Aktivitäten zur geistigen Stimulation.
  • Sorgen Sie für viel Platz zum Laufen und Spielen sowie für Verstecke und hohe Stellen zum Klettern.
  • Geben Sie Ihrer Katze einen ruhigen, sicheren Rückzugsort, an den sie sich vor potenziellen Stressfaktoren zurückziehen kann.
  • Verwenden Sie Fenstergitter und Haustiertüren mit Mikrochips, um andere Katzen fernzuhalten.
  • Erwägen Sie, sensible Katzen in stressigen Zeiten, wie z. B. bei einem Umzug, bei Freunden oder in einer vertrauenswürdigen Katzenpension unterzubringen.
  • Halten Sie Routinen so vorhersehbar wie möglich, insbesondere in Zeiten der Veränderung.
  • Unterhalten Sie Gäste außerhalb des „Rückzugsortes” Ihrer Katze und ermutigen Sie sie, Ihrer Katze Freiraum zu lassen.
  • Wenn Sie ein neues Baby erwarten, gewöhnen Sie Ihre Katze vor der Ankunft an die Veränderungen. Gewöhnen Sie sie beispielsweise an die neuen Gegenstände, Möbel und die neue Raumaufteilung und spielen Sie Babygeräusche ab, um sie mit den neuen Geräuschen vertraut zu machen.
  • Beaufsichtigen Sie Kinder und Babys in der Nähe Ihrer Katze stets und weisen Sie sie an, sanft mit ihr umzugehen und ihr Freiraum zu lassen.
  • Verwenden Sie Pheromonprodukte, um Ihre Katze zu beruhigen.
Wie man eine gestresste Katze mit Pheromonen beruhigt

Wie bereits erwähnt, hinterlassen Katzen Pheromone in ihrem Urin, um anderen Katzen mitzuteilen, dass dies ihr Revier ist. Katzen hinterlassen Pheromone jedoch auch über ihre Gesichtsdrüsen, um Dinge in ihrer Umgebung als „sicher” zu markieren. Deshalb reibt Ihre Katze oft ihr Gesicht an Ihnen, Ihren Möbeln oder sogar anderen Haustieren. Wenn sie diesen vertrauten Geruch wahrnehmen, wissen sie, dass sie sich in einem sicheren Revier befinden.

Künstliche Pheromone ahmen diese natürliche beruhigende Wirkung nach und geben Ihrer Katze ein Gefühl von Sicherheit. Es gibt sie in einer Reihe von Produkten für verschiedene Verwendungszwecke, wie Sprays, Halsbänder, Tücher und Diffusoren. Mehr darüber, wie Pheromone Ihrer Katze helfen können, erfahren Sie in unserem ausführlichen Artikel „Pheromonlösungen zur Beruhigung und Entspannung von Katzen”.

Wann sollte man einen Tierarzt aufsuchen?

Die Anzeichen von Stress können mit den Anzeichen anderer Krankheiten verwechselt werden. Beispielsweise kann übermäßiges Putzen bei Katzen durch Allergien, Flohbefall oder andere Hauterkrankungen verursacht werden, während das Urinieren außerhalb des Katzenklos durch Nieren- oder Harnwegserkrankungen oder Diabetes verursacht werden kann.

Deshalb empfehlen wir immer einen Besuch beim Tierarzt, wenn Sie stressbedingte Anzeichen bei Ihrer Katze bemerken. Dies ist besonders wichtig, wenn Ihre Katze Anzeichen wie Schmerzen, blutigen Urin, Durchfall, Gewichtsveränderungen, oder übermässiges Trinken zeigt. Ihr Tierarzt kann etwaige Grunderkrankungen diagnostizieren und behandeln und Ihnen bei Bedarf einen Verhaltensspezialisten empfehlen.


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Die Anzeichen von Stress bei Katzen kennen

Katzen sind sehr empfindliche Lebewesen, die sehr anfällig für Stress sein können, aber die Anzeichen können von Katze zu Katze sehr unterschiedlich sein. Zu wissen, was für Ihre Katze normal ist, wachsam gegenüber Veränderungen zu bleiben und schnell zu handeln, ist entscheidend, damit sie sich wieder ruhig und sicher fühlt.