Zur Eingabe von antiparasitären Medikamenten stehen für Pferde die bekannten Pasten in der Maulspritze zur Verfügung.
Pferde benötigen täglichen Weidegang. Denn nur auf der Weide und mit weiteren Pferden in der Gruppe können sie ihre artgemäßen Bedürfnisse nach Bewegung, Luft, Klimareizen, pferdegerechtem Rauhfutter und sozialen Kontakten befriedigen.
Praktische Erfahrungen hoch qualifizierter Sportreiter aus allen Disziplinen zeigen zudem, dass auch und gerade für Sportpferde ein – dosierter – Weidegang die Leistung spürbar verbessert. Auf der Weide lauern jedoch Gesundheitsgefahren durch Parasiten.
Dann sind hygienische Maßnahmen sowie eine strategische Parasitenbekämpfung mit Medikamenten vom Tierarzt besonders wichtig. Das Risiko für eine Infektion mit Magen-Darm-Parasiten ist auch bei wenigen Stunden täglichen Weideganges gegeben.
Eine gewisse Zahl dieser Parasiten im Pferd lässt sich kaum vermeiden. Zu hoch ist das allgegenwärtige Infektionsrisiko.
Mit geringen Parasitenzahlen wird das Immunsystem des ansonsten gesunden Pferdeorganismus durchaus fertig. Der gefährliche Massenbefall jedoch, wie er unter den heutigen Haltungsbedingungen oft beobachtet wird, ist ohne systematische „Entwurmung” nicht zu verhindern. Das Ziel ist also ein parasitenarmes Pferd.
Darüber gibt es unterschiedliche wissenschaftliche Ansichten.
Als Grundsatz gilt: Je jünger die Pferde sind, je mehr Weidegang sie haben, je höher die Besatzdichte ist und je häufiger die Herdenzusammenstellung wechselt, desto öfter muss entwurmt werden. Außerdem ist es sinnvoll, vorrangig die hochgradig befallenen Pferde zu entwurmen, da diese Weiden, Ausläufe und Ställe überproportional mit infektiösen Eiern aus ihrem Kot kontaminieren. Um das dafür erforderlich sinnvolle Zusammenspiel von Diagnostik (Kotuntersuchung) und Therapie (Gabe einer Wurmpaste) zu erreichen, sollte der betreuende Haustierarzt zu Rate gezogen werden, da die Verhältnisse in jeder Pferdehaltung unterschiedlich sind.
Für erwachsene Pferde sind in vielen Fällen drei bis fünf Behandlungen im Jahr ausreichend. Entscheidend ist vor allem die ergänzende Weidehygiene: Das Absammeln des Kotes alle zwei bis drei Tage vermindert die Gefahr von neuem Parasitenbefall erheblich.
Ein Diagnose- und Behandlungs-Schema für ein Jahr könnte für erwachsene Pferde (ab dem fünften Lebensjahr) wie folgt aussehen: